Bischofsheim feierte den dritten Altweiberfasching auf dem Sofa
Der 3. Böschemer Altweiberfasching lief unter dem Motto „Die Maumer rasen durch den Wald und machen alle Viren kalt! Verkleidet euch zum Thema ‚Tiere‘!“Der erste Teilnehmer des Nachtfaschings auf dem heimischen Kanapee schoss auch gleich den Vogel ab, und das als Hahn! Also eigentlich trat er als Mäuschen mit pinkfarbenen Ohren auf und grüßte aus Sandberg: Hellau fou en Senner Göücher! (Hellau von einem Sandberger Gögger). Daran ist wieder einmal zu sehen, wie bekannt und beliebt der nächtliche Fosenochtsumzug am Fuße des Kreuzberges ist. Natürlich grüßten die Maumer mit einem langgezogenen Halex zurück.
Bemerkenswert sind die Maskierungen in ihrer Vollständigkeit. Bedenkt man, dass die sorgfältig bemalten Gesichter quasi nur für den Hausgebrauch sind, so haben sich die virtuell feiernden Narren wirklich mächtig ins Zeug gelegt. Bereits der „Göücher“ besticht mit komplett bemaltem Gesicht, dann noch weitere Mäuse, die gemeinsam mit dem Hühnervolk zu den meist gewählten Kostümierungen zählten. Diese Art der Veranstaltung bot die Möglichkeit, endlich einmal in voluminösen Verkleidungen aufzutreten, denn wer mag sich schon mit sperrigem Hühnerbürzel, riesigem Elefantenrüssel oder ellenlangem Giraffenhals durch enge Kneipenflure quälen? Von der Hitze unter solchen Kostümen ganz zu schweigen.
Ach, die Mäuse lockten natürlich jede Menge Katzen – große und kleine – an. Venezianisch anmutende Pfauenmasken brachten etwas italienisches Flair in die Rhön, ein rosaroter Hase spielte mit Schafen, Panda und Schweinchen einige Fosenochtslieder, bevor ein flotter Käfer durchs Bild schwirrte und dann, ganz am Schluss, trauten sie sich in die Community, die Faschingsmuffel! Dazu kam die Bemerkung: In Bischofsheim (hoffentlich) ein vom Aussterben bedrohtes Tier?
Bestimmt, denn wie auch in den real stattfindenden Nachtumzügen feierten viele Narren mit, mehr als in der Vorwoche.
Auf den virtuellen Fosenochtsendspurt in Bischofsheim darf man sicherlich gespannt sein, der Fastnachtsbaum steht bekanntlich seit November auf dem Marktplatz, gut getarnt als Weihnachtsbaum. Dieser Tage warf er sein Tarnnetz aus Lichterketten und Wedeln ab und reckt stolz den bunt geschmückten Wipfel in den Himmel.